Die Bienenkörbe wurden von den Imkern meist selbst angefertigt. Hierzu wurden trockene Strohbündel durch einen Ring gezogen. Auf diese Weise hat man die Strohwülste maßig gehalten und sie konnten mit gespaltenen Tannenwurzeln zusammengeflochten werden. Oftmals wurden die Körbe nachträglich mit Kuhmist verschmiert. Mit einem so gearbeiteten Bienenkorb konnte man bis zu 100 Jahre lang arbeiten. Die Imker klebten in die obere Rundung des Korbes, im Abstand von etwa 3cm, bis zu neun Wachsstreifen. An diesen Streifen befestigten die Bienen nach und nach ihr Wabenwerk in „Stabilbauweise“.
Für die Imkerei von Vorteil waren neben der Wetterfestigkeit und der einfachen sowie billigen Herstellungsweise eine hervorragende Warmhaltung bei sehr guter Belüftung. Als nachteilig muss gewertet werden, dass in der Regel zur Ernte des Honigs das gesamte Wabenwerk zerstört und damit der Bien vernichtet wurde.
Gravenhorster Bogenstülper
Um die Vorteile der alten Lüneburger Korbimkerei mit den neuen Erfahrungen aus der Arbeit mit Waben in „Mobilbauweise“ zu vereinigen, unternahm Johann Heinrich Gravenhorst (1823 bis 1898) um 1865 die ersten Versuche, Strohkörbe mit beweglichen Rähmchen zu bestücken. 1873 erschien sein Werk „Der praktische Imker. Anleitung sich den Bogenstülper, einen anerkannt guten und billigen Strohkorb mit Mobilbau selbst anzufertigen und darin die Bienenzucht mit Nutzen zu betreiben“, das drei weitere Auflagen erleben sollte.
Begattungskästchen für Bogenstülper